Darknet by Daniel Suarez

Darknet by Daniel Suarez

Autor:Daniel Suarez [Suarez, Daniel]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimis & Thriller, Horror, Thriller
ISBN: 9783644442917
Google: NIpsAgAAQBAJ
Herausgeber: rororo
veröffentlicht: 2011-05-01T22:00:00+00:00


20 Datenfluch

Loki stand an sechster Position in der Warteschlange eines Schnellrestaurants, als sich plötzlich ein Geschäftsmann dazwischendrängelte. Die Frau vor Loki war nicht ganz aufgerückt, und der Drecksack nutzte die Lücke und tat einfach so, als bemerkte er das Dutzend anstehender Leute gar nicht.

Die verschüchterte Frau vor Loki nahm es hin, und auch sonst schien niemand willens, Streit anzufangen.

Loki hatte schon Leute wegen weniger getötet.

Er stapfte in seinen stahlbeschlagenen Motorradstiefeln und seiner schwarzen Kombi zu dem Mann hin – dessen Rasierwasser nicht nur seine Nase, sondern auch seine Geschmacksknospen beleidigte. «Hey, Arschloch. Das Ende der Schlange ist dahinten.» Loki zeigte zur gegenüberliegenden Wand.

Der Mann, der mindestens einen halben Kopf größer war als er, hob die Augenbrauen. «Wie haben Sie mich gerade genannt, junger Mann?»

Loki atmete tief durch. Der Daemon erlaubte ihm nicht, willkürlich zu töten – nur im Rahmen einer legitimen Infrastruktur-Verteidigungsaktion durfte er jemandem das Licht ausblasen. Und er musste potenziell durch einen funktionellen Magnettomographietest unter Beweis stellen, dass er einen solchen Grund gehabt hatte. Er atmete nochmal tief durch. Aber es gab ja Alternativen. «Ich sagte – ARSCHLOCH – das Ende der Schlange ist dahinten.»

Die Schlange rückte wieder vor – nur noch eine Person trennte den Mann von der Kasse.

«Jetzt hören Sie mal zu, junger Mann, spielen Sie sich nicht so auf. Mich schüchtern Sie nicht ein mit Ihrem Lederkostüm da und Ihren Goth-Kontaktlinsen.»

«Wenn du dich nicht sofort auf deinen Platz hinten in dieser Schlange verziehst, wirst du bereuen, dass du geboren worden bist.»

«Drohen Sie mir etwa? Vor Zeugen?»

«Das ist keine Drohung. Ich sage nur, wenn du dich nicht sofort da anstellst, wo du hingehörst – wirst du dir wünschen, du wärst tot.»

«Das ist nicht witzig, junger Mann. Und jetzt lassen Sie mich in Frieden, bevor Sie sich juristische Schwierigkeiten einhandeln.»

«Du hast es so gewollt.»

Der Mann erschrak tatsächlich ein bisschen, als Loki die beringte Hand hob und den Zeigefinger auf ihn richtete. «Vilos andre – siphut ulros – carvin sienvey.» Loki ließ den Zeigefinger kreisen. «Ich verfluche deine Daten …»

Der Mann lachte laut auf. «Ist das alles, was Sie auf Lager haben? Mich zu verhexen?» Er lachte wieder.

Loki zeigte immer noch mit dem Finger auf ihn – und las die Verbraucherdaten des Mannes über dessen Wireless-Geräte, die blitzschnell den Link zu seiner Identität hergestellt hatten. «Robert Wahlen – Sozialversicherungsnummer 3-9-7-3 – ich verdamme dich, auf dass du verflucht seist unter den Menschen …»

Der Mann hörte auf zu lachen. «Woher wissen Sie, wie ich heiße? Woher zum Teufel haben Sie diese Information?»

«… und deine Daten für immer mit Unglück behaftet seien. Bis dass du Buße tust.»

«Sie sind ein verflixter Irrer, wissen Sie das? Ich will wissen, woher Sie diese Information haben. Ich rufe die Polizei.»

«Das würde ich an Ihrer Stelle lieber nicht, Bob. Inzwischen liegt wahrscheinlich schon ein Haftbefehl gegen Sie vor, wegen nicht bezahlter Strafzettel.»

Der Mann war jetzt dran mit Bestellen. Er funkelte Loki grimmig an.

«Verdammter Freak …»

Der Mann bestellte Kaffee und ein süßes Teilchen, zückte dann seine Gold Card. Die Kassiererin zog sie durch, stutzte und sagte stirnrunzelnd: «Tut mir leid, Sir.



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